Zur Einführung ...
Im Alltag mit einem suizidgefährdeten Menschen zu leben ist äußerst schwierig. Man ist ständig mit der Frage nach Leben und Tod konfrontiert. Häufig fühlt man sich ohnmächtig und hilflos, schuldig, weil man nichts machen kann, man stellt sich tausend Fragen. All das kostet unendlich viel Kraft. Es besteht die Gefahr, dass man seine ganze Energie verbraucht, dass man in den Sog der Spirale von Depression und Entmutigung gerät.
Das Wichtigste ist, zu versuchen, wieder Kraft zu schöpfen, sich nicht abzukapseln und über die eigene Situation zu sprechen. Manchmal kann es schwierig erscheinen, mit anderen Familienmitgliedern zu reden, weil man sie nicht noch mehr beunruhigen will. Aber diese gegenseitige Rücksichtnahme hat einen hohen Preis, nämlich Isolierung und ein tiefes Gefühl der Einsamkeit. Das Schweigen zu brechen, das sich vielleicht eingestellt hat, kann eine gewisse Erleichterung bewirken und das Gefühl der Ohnmacht und Einsamkeit lindern.
Um wieder Kraft zu schöpfen, können Sie auch professionelle Hilfe einholen. Suchen Sie sich eine Person, einen Ort und einen Zeitpunkt in der Woche, wo Sie Ihre Gefühle ausdrücken, Ihre Gedanken formulieren und auf konstruktive Weise über Ihre Art, mit Ihrer schwierigen und schmerzlichen Lebenssituation umzugehen, nachdenken können. Sehen sich dazu die Rubrik Wo ich Hilfe finde kann. Praktische Ratschläge unter dem Link Wie soll ich reagieren? Können Sie leiten und bei diesem Schritt begleiten.